11.08.2019, 15:35
Hallo!
Siptenfelde liegt mitten in Sachsen-Anhalt an der Straße der Romanik und es hat nicht nur am Tage etwas in der Umgebung zu bieten, sondern auch in der Nacht, da Lichtverschmutzung dort kaum ein Thema ist. Im Gegenteil: die Straßenbeleuchtung wird nach Mitternacht bis morgens um vier Uhr abgeschaltet! Wenn es klar wird und der Mond nicht scheint sind das eine fst ≈ 6,5 mag. So habe ich erstmals die Galaxie Messier 33 in ihrer ganzen Schönheit gesehen! Doch der Reihe nach...
Nach ersten Gehversuchen hatte ich meinem Dobson das Koma abgewöhnt und am Abend des 5. August gab es außergewöhnlich gutes Seeing - allerdings hatte es auch durchziehende Wolken von West nach Ost. Vorteil: wenn Jupiter zu war, kam Saturn raus und mit etwas Glück ging es auch umgekehrt. Bei Jupiter konnte ich so über 90 min das Sichtbarwerden vom GRF verfolgen. Eine Zeichnung, die ich im Computer weiter verarbeitet habe, gibt einen Eindruck davon:
Zwischendurch waren noch mehr Details zu sehen. Wie dies auch immer wieder bei Saturn der Fall war, der sich mit seiner "ganzen" Cassini-Teilung und seinem Wolkenband zeigte. Mond Titan, Rhea waren gut durch die Wolken noch zu erkennen. Tethys und Rhea schafften das nur selten. "Majestätisch" kam mir in den Sinn, wie er durch das Okular schwebte.
Am nächsten Abend konnte ich neben den großen Gasriesen diverse Nebel assosiativ beobachten: M13, M92, M57, M56, M39, M71, M27, M11, M25, M16, M17, M5, M2, M72, M73, NGC 7923, NGC 7009, M31-Komplex, M33. Doppelsterne wie Epsilon Lyrae oder Epsilon Bootis durften nicht fehlen.
Am Morgen des 9.8. hatte ich ab 2 MESZ beste Durchsicht und auch gutes Seeing.
Die spätere Aufhellung am Osthimmel habe ich zunächst nicht verstanden: das Zodiakallicht! Die Plejadensterne glänzten mit dem Schimmer ihrer umgebenden Nebel. Aber hauptsächlich habe ich in den beiden Stunden bis zur Morgendämmerung nur M31 / 32 / 110 und vor allem M33 näher beobachtet.
Bei der Andromedagalaxie war ihre Ausdehnung atemberaubend für mich. Die Frage: bin ich schon in der Milchstraße oder ist das noch extragalaktisch, was ich da sehe? konnte ich nicht immer klar beantworten. Einfacher war das bei Dunkelwolken in der Spirale. Sie zeichneten sich weit über den zentralen Bereich in mehreren Stufen ab. NGC 206 als großes, blasses Wölkchen konnte südlich des Zentrums gefunden werden. Die Kugelsternhaufen G76 und gerade so G119 waren zu sehen. Auch G73 bei M110 konnte ich identifzieren und wieder näher bei M31 war G78 identifizierbar.
Messier 33 war allerdings der eigentliche Kracher der Nacht: die beiden südlichen Galaxienarme waren leicht zu identifizieren. Der nördliche große Arm war auch sofort zu sehen, da in der Nähe seines Endes NGC 604 als größere Fläche entgegen leuchtete. Aber da war nördlich davon noch etwas zu sehen: der zweite nördliche Arm! Neben dem Zentrum fand ich einzelne Sterne der Milchstraße. Aber nicht nur das: Einzelobjekte wie NGC 588, NGC 592 und 595 waren sehr deutlich zu finden. Immer wieder ließ ich die Galaxie bei 200x mit der Erdrehung einfach durch das Okular ziehen und begeisterte mich an den verschiedenen Einzelheiten, die da an mir vorüberzogen.
Einzelne Nebel zeichneten deutlich die Spiralarme nach: NGC 604 und IC 142 im Norden, A48, IC 136 mit IC 139 / 140 im Süden. A112 ist der am südlichen Rand stehende große Sternhafen in der Nähe hellen 8 mag Sternes. Eine absolut tolle Erfahrung für mich! Messier 33 nicht nur als nebeliges Matschfleckchen sondern mit vielen Einzelheiten zu sehen!
Näheres und viel mehr zu M33 kann bei Steve Gottlieb gefunden werden, auch Kugelsternhaufen. Ich glaube, da muss ich noch mal ran!
Schwan und Leier: 3 x 30 sec mit Canon 1000 Da mit Zoomobjektiv bei 18 mm f/4, ohne Nachführung
Kassiopeia und Andromeda: 4 x 30 sec mit Canon 1000 Da mit Zoomobjektiv bei 18 mm f/4, ohne Nachführung
M33 ist rechts außen in der Bildmitte zu finden
Siptenfelde liegt mitten in Sachsen-Anhalt an der Straße der Romanik und es hat nicht nur am Tage etwas in der Umgebung zu bieten, sondern auch in der Nacht, da Lichtverschmutzung dort kaum ein Thema ist. Im Gegenteil: die Straßenbeleuchtung wird nach Mitternacht bis morgens um vier Uhr abgeschaltet! Wenn es klar wird und der Mond nicht scheint sind das eine fst ≈ 6,5 mag. So habe ich erstmals die Galaxie Messier 33 in ihrer ganzen Schönheit gesehen! Doch der Reihe nach...
Nach ersten Gehversuchen hatte ich meinem Dobson das Koma abgewöhnt und am Abend des 5. August gab es außergewöhnlich gutes Seeing - allerdings hatte es auch durchziehende Wolken von West nach Ost. Vorteil: wenn Jupiter zu war, kam Saturn raus und mit etwas Glück ging es auch umgekehrt. Bei Jupiter konnte ich so über 90 min das Sichtbarwerden vom GRF verfolgen. Eine Zeichnung, die ich im Computer weiter verarbeitet habe, gibt einen Eindruck davon:
Zwischendurch waren noch mehr Details zu sehen. Wie dies auch immer wieder bei Saturn der Fall war, der sich mit seiner "ganzen" Cassini-Teilung und seinem Wolkenband zeigte. Mond Titan, Rhea waren gut durch die Wolken noch zu erkennen. Tethys und Rhea schafften das nur selten. "Majestätisch" kam mir in den Sinn, wie er durch das Okular schwebte.
Am nächsten Abend konnte ich neben den großen Gasriesen diverse Nebel assosiativ beobachten: M13, M92, M57, M56, M39, M71, M27, M11, M25, M16, M17, M5, M2, M72, M73, NGC 7923, NGC 7009, M31-Komplex, M33. Doppelsterne wie Epsilon Lyrae oder Epsilon Bootis durften nicht fehlen.
Am Morgen des 9.8. hatte ich ab 2 MESZ beste Durchsicht und auch gutes Seeing.
Die spätere Aufhellung am Osthimmel habe ich zunächst nicht verstanden: das Zodiakallicht! Die Plejadensterne glänzten mit dem Schimmer ihrer umgebenden Nebel. Aber hauptsächlich habe ich in den beiden Stunden bis zur Morgendämmerung nur M31 / 32 / 110 und vor allem M33 näher beobachtet.
Bei der Andromedagalaxie war ihre Ausdehnung atemberaubend für mich. Die Frage: bin ich schon in der Milchstraße oder ist das noch extragalaktisch, was ich da sehe? konnte ich nicht immer klar beantworten. Einfacher war das bei Dunkelwolken in der Spirale. Sie zeichneten sich weit über den zentralen Bereich in mehreren Stufen ab. NGC 206 als großes, blasses Wölkchen konnte südlich des Zentrums gefunden werden. Die Kugelsternhaufen G76 und gerade so G119 waren zu sehen. Auch G73 bei M110 konnte ich identifzieren und wieder näher bei M31 war G78 identifizierbar.
Messier 33 war allerdings der eigentliche Kracher der Nacht: die beiden südlichen Galaxienarme waren leicht zu identifizieren. Der nördliche große Arm war auch sofort zu sehen, da in der Nähe seines Endes NGC 604 als größere Fläche entgegen leuchtete. Aber da war nördlich davon noch etwas zu sehen: der zweite nördliche Arm! Neben dem Zentrum fand ich einzelne Sterne der Milchstraße. Aber nicht nur das: Einzelobjekte wie NGC 588, NGC 592 und 595 waren sehr deutlich zu finden. Immer wieder ließ ich die Galaxie bei 200x mit der Erdrehung einfach durch das Okular ziehen und begeisterte mich an den verschiedenen Einzelheiten, die da an mir vorüberzogen.
Einzelne Nebel zeichneten deutlich die Spiralarme nach: NGC 604 und IC 142 im Norden, A48, IC 136 mit IC 139 / 140 im Süden. A112 ist der am südlichen Rand stehende große Sternhafen in der Nähe hellen 8 mag Sternes. Eine absolut tolle Erfahrung für mich! Messier 33 nicht nur als nebeliges Matschfleckchen sondern mit vielen Einzelheiten zu sehen!
Näheres und viel mehr zu M33 kann bei Steve Gottlieb gefunden werden, auch Kugelsternhaufen. Ich glaube, da muss ich noch mal ran!
Schwan und Leier: 3 x 30 sec mit Canon 1000 Da mit Zoomobjektiv bei 18 mm f/4, ohne Nachführung
Kassiopeia und Andromeda: 4 x 30 sec mit Canon 1000 Da mit Zoomobjektiv bei 18 mm f/4, ohne Nachführung
M33 ist rechts außen in der Bildmitte zu finden