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Fünf Löcher - fünf Stunden, oder: ein neuer Fokussierer
#1
Hallo!
Nachdem ich mich seit Jahren mit einer etwas wackeligen Fokussiereinheit herumschlage - zumindest bei einer Zuladung von etwa 2kg CCD-Kameras ist das so - wollte ich was gescheites. Verschiedene Jubelfeste brachten dieses Jahr auch die Gelegenheit dazu. Smile
Die Wahl fiel auf einen 3,5" Fokussierer von Starlightinstruments. Das hieß: das große Loch am Newton für den Fokussierer von 65 mm auf 90 mm aufbohren. Das bewerkstelligte mein Schreiner-Bruder Hieronymus. Das erste Loch war gebohrt, die erste Stunde war locker vergangen... Sleepy
Dann zu Ralf am Anfang der Woche. Eigentlich nur vier Löcher bohren, Fokussierer drauf und fertig. Hab ich gedacht. Also, das fing erstmal mit professionellen Vorbereitungen an. Fangspiegel rausbauen. Oh, der ist aber dreckig... machen wir später. Dann erstes Loch mit Fokussiereinheit als Führung. Nachschauen und die anderen Löcher bohren. Das Problem dabei: "gerade" (also nicht senkrecht, sondern in einem 20° Winkel) zu bohren auf eine Zylinder von 283 mm Durchmesser, da die Fokussierplatte gerundet ist, aber die Löcher senkrecht nach unten gehen und nicht radial. Confused
Das ging relativ fix, ein paar Schrauben, die exklusiv von Hand gemachte Muttern bekamen, die auch noch abgeschrägt wurden, damit sich nichts verkantet (ja, da waren die 20° wieder gefragt von der Rundung des Tubus!). Alles zusammen bauen - passt! super! Noch die Messing-Muttern schwärzen und fertig ist der Lack! Rolleyes
Dann Fangspiegel poliert und reingebaut. Erstes Entsetzen: der Laser kriegt kaum die Kurve, wohin er soll: zentral auf den Hauptspiegel, das ging noch relativ gut und schnell, aber dann wieder zurück. Hm, was ist das? Sitzt der Hauptspiegel nicht richtig. Also, Hauptspiegel raus und Halterung angeschaut.
Oh, die ist aber Exclamation (zensiert). Angry
Das beste an Einstellung versucht aber nichts anderes hat geholfen, als die Löcher für die Hauptspiegelhalterung aufzubohren, damit wir darüber das Kerlchen eingestellt bekamen. Zwischendurch machten wir den Fehler, den Hauptspiegel mal unters Wasser zu halten und zu reinigen. Sah so staubig aus. Hatte den extremen Nachteil, dass er dann so sauber war, dass die Ringe des Super-Justierlasers von Ralf fast nicht mehr zu sehen waren! Blush
Nach etwa einer Stunde "raus, rein, drück mal, nein, oder doch! der Weg ist der richtige..." hatte Ralf und ich den Laser dort, wo er hingehört. Puh! Alles wieder am richtigen Platz. Idea

Dann wollte ich freilich am Stern sehen, was die Prozedur gebracht hat. Und das dauerte bis heute früh. Wega stand am Himmel und ich musste zwar noch etwas nachjustieren, was wohl mit der Temperatur zu tun hatte (in der Werkstatt von Ralf war es mollig warm). Das Ergebnis habe ich angehängt und auch ein Vergleich vom 13.12.14.
Ralf meinte mal zwischendurch: mich wundert, dass du mit dem Newton überhaupt gscheite Bilder machen konntest. Da ist doch alles schief! - Aber in einer Position scheinen sich alle Fehler gegenseitig aufgehoben haben. Nun denn, Wega sieht auf jeden Fall recht gut aus - für meine Verhältnisse. Der Newton ist halt kein ADA! Blush
Die Farbe kommt von der unterschiedlichen Größe der Durchmesser der Beugungsringe. Brennweite war 3.300 mm, das sind 0,35" pro Pixel mit der DMK am Filterrad. Die Bildverarbeitung geschah bei 8x Vergrößerung, das heißt pro Pixel sind es etwa 0,044" in den Bildern. Smile

Fazit: die Aktion hat sich gelohnt!!! Neben einen neuen Fokussierer hat mein Newton eine Frischzellenkur bekommen und wurde mal richtig eingestellt. Herzlichen Dank an Ralf! Angel


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Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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Herbipollution (28.12.2014), Simon (26.12.2014), Ulf (26.12.2014), Uwe (26.12.2014)
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