28.05.2014, 23:19
Liebe Apo Interessierte,
der Traum vom perfekten visuellen Apo ist nun Wirklichkeit geworden. Den Titel sollte man nicht auf die Goldwaage legen weil es nun mal physikalische Grenzen gibt, aber es kann durchaus sein dass dieser Apo perfekt zu unseren praktischen Ansprüchen oder Anforderungen passt.
Nach langer Arbeit an den Linsen dessen starke Asphäre an der Vorderfläche viel Präzision abverlangt hat konnten Uwe und ich am letzten Samstag das Endergebnis in Augenschein nehmen.
Am Sonntag hatte dann auch Martin sein First Light bei nicht ganz optimalen Bedingungen.
Wie es sich für einen visuellen Apo gehört sollte die Prüfung zunächst auf der optischen Bank am künstlichen Stern erfolgen. Hier wird im doppelten Durchgang gegen einen Planspiegel geprüft und das Licht muss zweimal durch das Objektiv wodurch mögliche Fehler stärker sichtbar werden.
Dazu ist die Luft ruhig und in der Art wird es kaum möglich sein am realen Himmel zu beobachten.
Mit viel Licht lassen sich natürlich Restfarbfehler sichtbar machen, gerade im direkten Vergleich mit einem Fluorit Tripplet der hier schlicht rein weiß erscheint. Das Gesehene wurde verabeitet aber eine Wertung war ohne Erfahrung nicht möglich. Dann wurde auf den Stern fokussiert und das Bild lange betrachtet.
Grandios das definierte Kernbild mit einem sauberen Beugungsring und einem schwachen zweiten Ring....
Die Abbildung war schicht schön.
Es wurde Abend und draußen klarte es richtig auf. Also Optik runter von der Bank und rein in den Tubus. Tubus auf Montierung setzen und Zeit zum Abkühlen geben.
Noch bei Sonnenschein betrachteten wir die Blätter eines Baumes eher wie unter einem Mikroskop bei 266x mit außergewöhnlichem Kontrast. Nach dem Abendessen war der erste Blick auf Jupiter in der Dämmerung. Sehr klarer Himmel der leider von der Luftruhe nur durchschnittich war. Der höher stehende Mars kam viel besser mit der Luftruhe klar und zeigte Details an Mars die wir einen Tag zuvor bei unserem TAL Treffen nicht sehen konnten.
Nach Doppelsternbeobachtung und viel Üben mit der Sphinx Steuerung, die Zeit gekostet hat wurde es dann richtig dunkel und Vega war das Ziel.
Selbst hier musste nach Farbfehlern gesucht werden und die lange Suche wurde auch belohnt mit einem ganz schwachen Streubereich um Vega/Leier. Vorher blieb die Suche selbst nach Spuren von Farbsäumen erfolglos
Eine richtig gute Planetenbeobachtung blieb uns aufgrund der Luftunruhe vorenthalten.
Am Sonntag baute ich tags wieder auf und blickte auf dunkle Äste oder Baumstämme. Typischerweise erscheinen bei ED Optiken an dunklen Rändern zarte violette oder auch gelbe Farbsäume. Diese Erscheinungen blieben hier aber völlig aus und bei vollen Sonnenschein und 200x Vergrößerung war nichts dergleichen erkennbar. Auch keine Tönung oder sonstige Einfärbung.
Allerdings hat die Brennweite von 1200mm Ihren Preis. Sie bringt unsere Vixen Sphinx DX Montierung an Ihre Grenze, auch wenn der Tubus mit 10kg oder je nach Ausführung auch darunter unterhalb der Traglast von 15kg liegt. Der Hebel eben....
So wie es aussieht hat unser Experiment ein gutes Ende genommen. Trotz der vielversprechenden optischen Rechnung lag ja ein Risiko darin die Rohgläser zu kaufen, die bei der geringen Stückzahl nicht gerade billig sind. Die drei Stück sollten sein um den Einkaufspreis bei diesem nicht kommerziellen Projekt einigermaßen im Rahmen zu halten. Es hätte bei der Fertigung auch Bruch geben können aber wir hatten Glück und nun gibt es drei Benutzer dieser Optiken hier im Forum die einschließlich mir sicher über Ihre Beobachtungen mit der Optik berichten werden.
So danke ich Uwe und Martin dass Ihr den Mut hattet hier mitzuziehen und Euch auf ein Projekt einzulassen dessen Ausgang nicht feststand.
So gibt es nun real einen neuen Objektivtyp im praktischen Gebrauch der langfristig getestet werden kann und den Nutzern im Bewußtsein etwas "Einmaliges" zu besitzen ein gutes Gefühl verleiht.
Schon nach der ersten Beobachtung kann ich sagen, dass die visuelle Abbildung an Mars besser ist als bei meinem Esprit 120, der auf der optischen Bank durchaus einen guten Eindruck macht.
Der 130/1200 ist wohl gemerkt ein Zweilinser mit nur S-FPL51 Element, der Esprit 120 ein Dreilinser mit S-FPL53 Element!
Hier die Optik mit Blick in den Tubus:
Die Optik mit der schönen Vergütung:
Glasklare Grüße
Ralf
der Traum vom perfekten visuellen Apo ist nun Wirklichkeit geworden. Den Titel sollte man nicht auf die Goldwaage legen weil es nun mal physikalische Grenzen gibt, aber es kann durchaus sein dass dieser Apo perfekt zu unseren praktischen Ansprüchen oder Anforderungen passt.
Nach langer Arbeit an den Linsen dessen starke Asphäre an der Vorderfläche viel Präzision abverlangt hat konnten Uwe und ich am letzten Samstag das Endergebnis in Augenschein nehmen.
Am Sonntag hatte dann auch Martin sein First Light bei nicht ganz optimalen Bedingungen.
Wie es sich für einen visuellen Apo gehört sollte die Prüfung zunächst auf der optischen Bank am künstlichen Stern erfolgen. Hier wird im doppelten Durchgang gegen einen Planspiegel geprüft und das Licht muss zweimal durch das Objektiv wodurch mögliche Fehler stärker sichtbar werden.
Dazu ist die Luft ruhig und in der Art wird es kaum möglich sein am realen Himmel zu beobachten.
Mit viel Licht lassen sich natürlich Restfarbfehler sichtbar machen, gerade im direkten Vergleich mit einem Fluorit Tripplet der hier schlicht rein weiß erscheint. Das Gesehene wurde verabeitet aber eine Wertung war ohne Erfahrung nicht möglich. Dann wurde auf den Stern fokussiert und das Bild lange betrachtet.
Grandios das definierte Kernbild mit einem sauberen Beugungsring und einem schwachen zweiten Ring....
Die Abbildung war schicht schön.
Es wurde Abend und draußen klarte es richtig auf. Also Optik runter von der Bank und rein in den Tubus. Tubus auf Montierung setzen und Zeit zum Abkühlen geben.
Noch bei Sonnenschein betrachteten wir die Blätter eines Baumes eher wie unter einem Mikroskop bei 266x mit außergewöhnlichem Kontrast. Nach dem Abendessen war der erste Blick auf Jupiter in der Dämmerung. Sehr klarer Himmel der leider von der Luftruhe nur durchschnittich war. Der höher stehende Mars kam viel besser mit der Luftruhe klar und zeigte Details an Mars die wir einen Tag zuvor bei unserem TAL Treffen nicht sehen konnten.
Nach Doppelsternbeobachtung und viel Üben mit der Sphinx Steuerung, die Zeit gekostet hat wurde es dann richtig dunkel und Vega war das Ziel.
Selbst hier musste nach Farbfehlern gesucht werden und die lange Suche wurde auch belohnt mit einem ganz schwachen Streubereich um Vega/Leier. Vorher blieb die Suche selbst nach Spuren von Farbsäumen erfolglos
Eine richtig gute Planetenbeobachtung blieb uns aufgrund der Luftunruhe vorenthalten.
Am Sonntag baute ich tags wieder auf und blickte auf dunkle Äste oder Baumstämme. Typischerweise erscheinen bei ED Optiken an dunklen Rändern zarte violette oder auch gelbe Farbsäume. Diese Erscheinungen blieben hier aber völlig aus und bei vollen Sonnenschein und 200x Vergrößerung war nichts dergleichen erkennbar. Auch keine Tönung oder sonstige Einfärbung.
Allerdings hat die Brennweite von 1200mm Ihren Preis. Sie bringt unsere Vixen Sphinx DX Montierung an Ihre Grenze, auch wenn der Tubus mit 10kg oder je nach Ausführung auch darunter unterhalb der Traglast von 15kg liegt. Der Hebel eben....
So wie es aussieht hat unser Experiment ein gutes Ende genommen. Trotz der vielversprechenden optischen Rechnung lag ja ein Risiko darin die Rohgläser zu kaufen, die bei der geringen Stückzahl nicht gerade billig sind. Die drei Stück sollten sein um den Einkaufspreis bei diesem nicht kommerziellen Projekt einigermaßen im Rahmen zu halten. Es hätte bei der Fertigung auch Bruch geben können aber wir hatten Glück und nun gibt es drei Benutzer dieser Optiken hier im Forum die einschließlich mir sicher über Ihre Beobachtungen mit der Optik berichten werden.
So danke ich Uwe und Martin dass Ihr den Mut hattet hier mitzuziehen und Euch auf ein Projekt einzulassen dessen Ausgang nicht feststand.
So gibt es nun real einen neuen Objektivtyp im praktischen Gebrauch der langfristig getestet werden kann und den Nutzern im Bewußtsein etwas "Einmaliges" zu besitzen ein gutes Gefühl verleiht.
Schon nach der ersten Beobachtung kann ich sagen, dass die visuelle Abbildung an Mars besser ist als bei meinem Esprit 120, der auf der optischen Bank durchaus einen guten Eindruck macht.
Der 130/1200 ist wohl gemerkt ein Zweilinser mit nur S-FPL51 Element, der Esprit 120 ein Dreilinser mit S-FPL53 Element!
Hier die Optik mit Blick in den Tubus:
Die Optik mit der schönen Vergütung:
Glasklare Grüße
Ralf