Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
EQ-8, erste Eindrücke
#23
Hallo Winfried,

warum überhaupt absolute Encoder? Ich denke man kann die Frage aufteilen in

a) warum überhaupt Encoder?

Nun, weil diese es ermöglichen, die tatsächliche Position der Achsen anzuzeigen. Die Handbox (Montierung ohne Encoder) gibt ja nur den Sollwert an, der Istwert ist unbekannt. Jeder kennt das: Abweichungen, obwohl exakt gescheinert, Backlash im Getriebe, Schrittverluste im Motor. Die einzige Abhilfe ist ein mit der Achse (an deren Ende!) verbundener Teilkreis, der jederzeit die tatsächliche Winkelstellung der Achse angibt (Stundenachse resp. Deklinationsachse). Früher hat man dafür sehr genau gearbeitete mechanische Teilkreise verwendet - heute wären die viel zu teuer; bequemer und auch genauer sind Encoder. In vielen Anwendungen ist es erforderlich, den Istwert zu kennen, der Sollwert ist Schall und Rauch. Z.Bsp. zeigt meine HEQ5-Handbox die Koordinaten mit einer Genauigkeit von ca. 0,15 Bogensekunden an - brav aus dem Istwert (Motorsteuerung) berechnet aber fern der Realität.

b) wenn schon Encoder, warum dann absolute statt inkrementeller?

Das hat für mich zwei Gründe:

1) (Nostalgie) Ich möchte meine mechanischen Teilkreise wiederhaben! Geht aber nicht, da zu teuer und nicht so genau, wie elektronische Teilkreise.

2) Hochpräzise Inkrementalencoder mit vertretbaren Abmessungen sind sehr teuer, da die Teilstriche ja sehr sehr eng beieinander liegen - da kann man sich gleich mechanische Präzisionsteilkreise fertigen lassen. Sobald die Auflösung mehr als 13/14 Bit beträgt kommen eigentlich nur noch Magnetencoder in Frage (preislich). Beispielsweise kostet mein optischer Absolutencoder (17 Bit) schon ca. 90€ (nackter Encoder - kein Gehäuse, keine Welle, kein Microcontroller etc.), der 16 Bit Magnetencoderchip kostet dagegen nur ca. 8€, der Spezialmagnet ca. 50 Cent (die Elektronik und Software kann ich selber machen - ist schon lange fertig und getestet).

Ich muss natürlich dazu sagen, daß mein Hauptinteresse der Photometrie gilt und mein stationäres(!) Teleskop "remote" vollautomatisch gesteuert wird (remote heißt nur, daß der Balkon mit Teleskop im ersten Stock unseres Hauses ist, mein Arbeitszimmer auf der anderen Hausseite im Erdgeschoss). Ich bekomme auf dem Chip der SBIG ein Feld von ca. 10 x 10 Bogenminuten. Ich muß den zu vermessenden Stern und vor allem auch die Vergleichssterne genau plazieren können und das automatisch ohne Kontrolle durch mich, da die Messreihen die ganze Nacht laufen und das Messen an sich nicht so spannend ist. Präzise (Absolut-) Encoder machen das möglich.

Lieben Gruß,
Michael

p.s.: Wollte jetzt aber nicht vom eigentlichen Thema, der EQ-8, ablenken.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
EQ-8, erste Eindrücke - von Winfried Berberich - 06.05.2014, 09:59
RE: EQ-8, erste Eindrücke - von Ulf - 06.05.2014, 15:12
RE: EQ-8, erste Eindrücke - von Ulf - 06.05.2014, 18:30
RE: EQ-8, erste Eindrücke - von Uwe - 08.05.2014, 19:50
RE: EQ-8, erste Eindrücke - von astroMario - 09.05.2014, 07:03
RE: EQ-8, erste Eindrücke - von Mathias Muth - 09.05.2014, 12:07
RE: EQ-8, erste Eindrücke - von MSchweitzer - 14.05.2014, 08:41
RE: EQ-8, erste Eindrücke - von MSchweitzer - 14.05.2014, 09:58
RE: EQ-8, erste Eindrücke - von MSchweitzer - 14.05.2014, 17:41
RE: EQ-8, erste Eindrücke - von MSchweitzer - 15.05.2014, 08:59
RE: EQ-8, erste Eindrücke - von MSchweitzer - 15.05.2014, 10:49
RE: EQ-8, erste Eindrücke - von MSchweitzer - 17.05.2014, 11:25
RE: EQ-8, erste Eindrücke - von Uwe - 17.05.2014, 19:13
RE: EQ-8, erste Eindrücke - von CorCaroli - 17.05.2014, 19:19
RE: EQ-8, erste Eindrücke - von MSchweitzer - 18.05.2014, 06:27



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste