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Astrokamera - ein Erfahrungsbericht
#1
Hallo!
Ralf bot mir an, seine Astrokamera auszuleihen. Gerne ging ich auf das lukrative Angebot ein. Das einzige Anfangsproblem: die Adaption der Rohrschellen auf meinen Montierungskopf. Aber die 4 Löcher und Gewinde waren flugs nach 2 Stunden gebohrt, versenkt, entgradet und genschnitten. Saubere, gediegene und Handwerksarbeit vom Feinsten. Daumen hoch

Dann entwickelte sich die AK erstmal zu einer "out of the box" - Lösung. Will heißen: Koffer auf, Schellen mitsamt der Platte an die Montierung befestigt, AK draufgesattelt - alles passt und hält genial. Nix rumprobieren, rumschrauben, tüfteln. Genauso der Anschluss der Kamera mit dem OAG - halt da gab es ein kleines Problem, dass meine klobige ST-402-Nachführkamera nicht an den Okularauszug anstieß. War aber leicht lösbar.

Der Einsatz in der ersten Nacht war allerdings enttäuschend: eine FWHM von 3,5" war doch selbst zu meinen Newton-Zeiten noch immer zu unterbieten gewesen! Das erste Bild am 5.1. am Abend blieb hinter den Erwartungen: NGC 253 mit Frames aus den Vortagen (ok, die steht jetzt wirklich nicht hoch für ein gutes Seeing), bzw. 3C66 b ein Quasar neben NGC 891. Am Morgen darauf gab es schon besseres Seeing: mit 2,8" ging es schon in die richtige Richtung, wenn auch noch nicht berauschend. Das Bild von M100 zeigt in jedem Fall das Potential der Kamera.

Probleme gab es keine, die AK läuft einfach: Kamera dran, OAG und Nachführkamera und loslegen. Die lächerlichen zwei kg am OAZ bekommt nur die Montierung zum Tragen. Allerdings bekam ich nun bei besserem Seeing das Fokussieren zu spüren. Da ist die AK aufgrund ihres f/5,6 doch so wie eine kleine Prinzessin: sehr sensibel im Umgang - auch was die Temperatur betrifft.

Bei Einzelframes bei den Aufnahmen zur SN in NGC 7331 hatte ich dann am Abend des 7.1. gar ein Seeing um die 2,2"! Schon fast traumhaft für meine Verhältnisse. Also auch "scharfe" Bilder kann die AK machen! Die Obstruktion ist ja fast 50%, das heißt der erste Beugungsring bei etwa 1" Radius ist schon heftig und produziert deshalb schnell Sternbilder von etwa 2" Durchmesser.

Mit dem Einsatz von Flats in der Korrektur purzelt später bei der Bildverarbeitung ein Rohbild raus, das sehr einfach weiter zu verarbeiten ist. Kaum weitere Korrekturen nötig: Tonwert anpassen, etwas schärfen, etwas filtern - fertig!

Alles in allem: ich bin auf die nächsten Nächte klaren gespannt! Und einen herzlichen Dank an Ralf für die Ausleihe! Daumen hoch


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Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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Herbipollution (10.01.2014), Mathias Muth (09.01.2014), Walter (11.01.2014)
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Herbipollution (10.01.2014), Mathias Muth (09.01.2014), Walter (11.01.2014)


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Astrokamera - ein Erfahrungsbericht - von Christoph - 09.01.2014, 20:49



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