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Der Traum vom perfekten visuellen Apo....
#56
Hallo Christoph,

wann es zu so einem Treffen eine Gelegenheit gibt, weiß ich nicht. Es kann aber noch ein wenig dauern. Mich würde auch ein TOA 130 neben meinem Gerät interessieren Rolleyes

Jetzt möchte ich erst einmal eine klare Nacht hier bei uns nutzen, um den 130er an seine Grenzen zu führen. Heute wird es leider scheinbar auch wieder nichts. Interessant ist für mich die Deep-Sky-Fähigkeit und natürlich Mondbeobachtung. Am Planeten oder Luna ist er sicherlich in seinem Element.

Gestern waren Ralf und ich auf dem ITV und stellten unseren schicken, langen, weißen Refraktor am Tage zur Schau. Einige Neugierige waren natürlich schnell am Okular. Eingestellt hatten wir das Laub einiger weiter entfernten Bäume, Antennen von Wohnwagen oder Schriftzüge auf Wohnmobilen.

"Wow!!", "Boah!!" und "ist ja klasse!!" rutschte ihnen dann heraus. Denn der Kontrast beeindruckte alle, die durch die Optik sahen.
"Das ist ein TMB, gell?" oder "Das ist ein guter Dreilinser!" äußerten sich Sternfreunde über die Abbildung, die sie hier präsentiert bekamen.

Natürlich ermunterten wir auch vorbeigehende Leute mal durchzusehen und fragten sie nach ihrem Eindruck, was ihre Meinung ist. Meist etwas ungläubig schauten sie dann auf das Objektiv und zeigten sich überrascht, was wir da gebaut haben. Auch die längere Brennweite fand vor allem bei den älteren ITV´lern Anerkennung. So sieht ein Refraktor aus, wie man ihn sich vorstellt und als Sternwartengerät spielt es auch keine Rolle, wie lang das Rohr ist.
Was für uns eine Überlegung wäre, könnte ein 160er + Projekt sein. Hier gibt es nichts vergleichbares und wenn wir die gleiche Leistung bieten, wäre vielleicht sogar eine größere Nachfrage vorhanden.

Guntbert, der mit Ralf schon am Morgen angereist war, hatte eine Kiste im Kofferaum, die meine Aufmerksamkeit auf sich zog. "Was hast du denn in der Kiste?", fragte ich ihn. "Da ist mein Quadrocopter drinnen", war seine Antwort. "Raus damit!", forderte ich, denn so etwas habe ich noch nicht live gesehen. Das Ding hatte sogar eine Kamera und wurde mit I-pad über ein Livebild gesteuert. Was für ein nettes Spielzeug. Da kann man bei der Nachbarschaft auch hinter dem Haus mal einen Blick auf den Grill werfen. Wenn jetzt noch Greifwerkzeug an Bord wäre... Aber ob man in einem Wohngebiet überhaupt so was fliegen lassen darf??? Die NSA lässt grüßen...

Einen besseren Publikumsmagnet konnten wir nicht aus dem Ärmel zaubern, als er ihn über unserem Prachtstück fliegen ließ. Ruck zuck stand eine Gruppe mit Blick nach oben beisammen. So konnten wir weiteren Leuten einen Blick durch das Teleskop anbieten Wink

Natürlich nutzte ich auch den Nachmittag, um mit Winfried, Uli, Ronald, Simon, Philipp und den Händlern ein Pläuschchen zu halten und durch ein paar Teleskope zu blicken. Die neue SXD2 von Vixen hörte ich mir auch mal an (klingt leise ein wenig wie die Sirene amerikanischer Polizeiwagen, aber deutlich besser als das Vorgängermodell mit den gluckernden, sirrenden Servomotoren). Das Starbook Ten, das man als Autoguider nutzen kann scheinbar in Japan der Renner. Ich finde die Steuerung zu unhandlich.

Bei Martin von ICS schaute ich durch ein PST, das hübsche Protuberanzen an der Sonne zeigte. Das 3" Okular bei ES war natürlich auch eine Neuheit, die man mal gesehen und in der Hand gehalten haben muss. "Da musst extra eine stärkere Montierung kaufen, damit du es nutzen kannst", meinte ich zu Simon.

Die Avalonmontis aus Italien hinterließen einen guten, hochwertigen und sehr soliden Eindruck. Einzig die Orginalhandsteuerung (billigstes Plastik) ist Schrott. In der Regel sollte man sie als Goto über ein Smartphone mit Astroprogrammen steuern. Schade, dass es nichts mehr für Grobmotoriker wie mich auf dem Markt gibt. Die FS2 ist mit ihren 5 Knöpfen doch völlig ausreichend. Ach ja, statt eines Autoguideranschlusses wünschte ich mir eine "Autospitzerfunktionsdose Big Grin , was für große Augen beim Verkäufer sorgte. Das nachgeschobene "Hä?" erklärte ich ihm mit meiner Leidenschaft.

Schließlich führte mein weg zum APM 152/1200 ED, an dessen Leistung wir mit unserem Projekt schon herankommen wollten. Er wird mit einem S-FPL51 entsprechendem Glas / Lanthanium Glaskombination in der Optik gefertigt und entspricht damit unserer Entscheidung ebenfalls das FPL51 statt dem viel teuerern FPL53 Glas zu verwenden.
Gespannt wagte ich mich ans Okular.
Schließlich wird er in der Werbung als hervorragende Optik beworben:

"Mit dem neuen 152 mm 1200 mm ED denken wir Ihnen einen Apochromatischen Refraktor von unvergleichbarer Leistung zu einem unglaublichen Preis anbieten zu können" (apm-telescopes)

Über die Durchsicht war ich dann doch eher negativ überrascht. In Sachen Kontrast und Schärfe, sowie in der Restfarbe kann er wirklich nicht an den 130/1200 Aspherical heranreichen. Zugegeben, eine 6" Optik stellt natürlich wieder höhere Ansprüche, aber trotzdem hätte ich hier etwas mehr erwartet.

Nun gut, da brauchen wir uns also in keinster Weise verstecken. Bei netten Gesprächen verging der Nachmittag wie im Flug. Auch Mathias Wirth war zwischenzeitlich bei Ralf am Teleskop und überzeugte sich in seiner kritisch, süffisanten Art von der Qualität. Er zog, wie alle anderen, ein durchweg positives Fazit, was uns natürlich unheimlich freut.

Wir hofften, dass wir in der Nacht noch ein wenig beobachten könnten. Doch nach dem Abendessen in der Pizzaria am See zogen von Westen her dichte Wolken herein und wir entschlossen uns gegen 22.00 Uhr das ITV zu verlassen.

Ein toller Tag in Gedern ging zu Ende und ich werde auch nächstes Jahr wieder einen Abstecher dorthin machen. Vielleicht klappt es dann auch mal mit dem Wetter in der Nacht.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Folgenden 4 Usern gefällt Uwe's Beitrag:
Andreas-TAL (01.06.2014), Christoph (02.06.2014), Herbipollution (02.06.2014), Martin.F (02.06.2014)
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RE: Der Traum vom perfekten visuellen Apo.... - von Uwe - 01.06.2014, 19:39



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