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"out of bino-service"...
#1
BB vom 28.05.2012

was schon länger geplant war, ist nun Wirklichkeit geworden. Frank (mit dem schwarzen Okularköfferchen), Michael und ich (mit Winfrieds gelben Okularköfferchen - riesen großes DANKESCHÖN an dieser Stelle) trafen uns mit zwei hübschen Refraktoren (120er Esprit und mein 115er TMB) im Gepäck zum Showdown der Refraktoren in der Sternwarte von Christian. Dort lauert der 130er Tak TOA.

Die Stimmung war von Anfang an sehr gut und bereits gegen 20.00 Uhr wurden die Geräte in Stellung gebracht. Auf Christians Titan nahm noch der Skywatcher Platz... nur mein Kleiner musste draußen bleiben...

Er durfte wie gewohnt auf der SXD schnurren. Zuerst konnte ich meinen neuen Auszug präsentieren, mit dem nun der Wechsel von Mono- auf Binokular kein Hexenwerk mehr ist. Ich komme so auf alle Fälle geschmeidig in den Fokus. Rolleyes

Bald schon nahmen wir den Mond am noch blauen Himmel an die Hand und konnten erste Eindrücke sammeln. In die Binos schlupften unterschiedlichste Okulare und durften sich vor unseren Pupillen austoben.

Ich wählte zuerst die 18mm Orthos und konnte Michael den vollen Fasthalbmond (tolles Wortspiel, gell) präsentieren. Mit zunehmender Dämmerung konnten die Teleskope ihr Potential ausschöpfen...

...und in der Warte wurde es ungewöhnlich still. Was da wohl wieder los war? Frank hat seine neuen 17,3mm Delos und die Televuebarlow in sein Großfeldbino gestopft und fütterte damit den 2" Schlund des Takahashi. Ich glaube Christian ist heute noch nicht ganz wieder richtig frei von diesen in die Netzhaut eingebrannten Details.. bei ca. ...ja ich weiß auch nicht mehr wie hoch die Vergrößerung war. Zumindest war die Rille im Alpental an der weitesten Stelle der Senke im Takahashi sichtbar. Daumen hoch

Auch der Esprit durfte seine Qualitäten am Erdtrabant ausspielen und lieferte ein ähnlich tolles Bild, jedoch bei geringerer Vergrößerung. Mein TMB aber, der ja draußen bleiben musste, entzückte mit seinem ja, ich würde mal sagen "goldgelben" messerscharfen Bild seine "Kundschaft". Er ist halt ein Charakterteleskop, das darf man nicht vergessen. Die 7er Nagler verstärken dieses warme Abbild zusätzlich und liefern eine Vergrößerung von ca. 115x, mit 1,7x Glaswegkorrektor dann bei 200x.
Auch bei ihm reichte die Vergrößerung auf Grund der Möglichkeiten nicht höher.

Wir konnten in keiner Optik vom Kontrast und der Detailabbildung einen wesentlichen Unterschied am Mond ausmachen. Einzig die große Vergrößerungsreserve des TOA ist bewundernswert, wo bei meinem TMB dann irgendwann das Licht ausgeht. Hier hält sich der Esprit erstaunlich wacker.

Ach ja, ich sah übrigens den ganzen Abend nur Doppelbilder. Angry
Meine persönliche Optik zog es scheibar vor, bevor es von zu vielen Fotonen und unverschämten Anblicken verdorben wird, zu streiken. Egal wodurch ich sah, kein Bino und Teleskop konnte meine grauen Zellen umstimmen. Es war grauslich, was da in meiner "Festplatte" ankam.

Gehirn außer Bino-Betrieb lautete die harte Diagnose der anwesenden Astronomiedoktoren... oder zumindest mein eigenes Bino so justieren, damit das nicht mehr passiert?

An Mond sind Feinheiten nicht so gut zu unterscheiden, wie am Planeten. Nach einer kleinen Stärkung (Michael hatte einen leckeren Kuchen eingeladen, den wir mit genuss verzehrten) und kurzer Berechnung der monokularen Vergrößerungen, wollten wir bei annähernd gleicher Vergrößerung zu Werke gehen.

115/805 TMB mit 3,5mm Nagler = 230x
120/840 Esprit mit 3,7mm Ethos = 227x
130/1000 TOA mit 4mm UWAN = 250x

Leider ließ uns dann das Seeing im Stich und wir mussten uns mit kleinsten Ergebnissen zufrieden geben. So war es nicht möglich an Mars zwischen den einzelnen Optiken irgendwelche Unterschiede herauszufiltern. Das sah neulich zwischem dem Esprit und dem TOA noch deutlich anders aus. Darin lag auch unsere Hoffnung. Mich persönlich hätte der Vergleich zum Esprit unter guten Bedingungen wirklich interessiert.

Immerhin war die Polkappe, die dunkle Gegend darunter und hellere Wolken gegenüber der Phase auszumachen.

So blieb es auch an Saturn bei einem Gleichstand, der durch die Luftunruhe hervorgerufen wurde. Das Bild war natürlich wesentlich leckerer als der winzige Mars, aber so richtige Freude kam nicht auf. Zumindest hatte ich jetzt auch wieder optisch korrekte Daten in den grauen Zellen zu verarbeiten. Big Grin

Mindestens drei winzige Möndchen begleiteten den Ringplaneten in unmittelbarerer Nähe. Die Cassiniteilung zeigte sich Ansatzweise in den Ansen und den Florring (C-Ring) konnte ich auch in allen drei Geräten geistig dokumentieren.

Leider war an eine höhere Vergrößerung nicht zu denken und wir reduzierten diese sukzessive an allen drei Geräten.

Am Doppelstern Gamma Virginis zeigte ich noch Michael die Beugungserscheinungen an der TMB LZOS Optik, die hier ohne jegliche Farbe intra extrafokal arbeitet und im Fokus herrliche Airydiscs mit viel Weltraum dazwischen zaubert.

Gegen 1.00 Uhr trat die ACF-Fraktion (ja Michael, Frank und ich haben solche oft verkannten Spiegelsysteme tatsächlich auch im Einsatz) die Heimreise an, bewusst, dass bei diesen Verhältnissen auch Spitzenoptiken nicht über ihren Schatten springen können.

So, jetzt können meine Mitstreiter noch ergänzen und ihre eigene Meinung kundtun.

Ach ja, ich bin übrigens wieder vollständig geheilt! Vorhin war ich draußen und mein Bino funktioniert in Kombination mit meinem Kopf so perfekt, wie eh und je...Sleepy...
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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"out of bino-service"... - von Uwe - 29.05.2012, 22:53
RE: "out of bino-service"... - von Christian - 30.05.2012, 06:57



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