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Takahashi FSQ106ED + Atik 383L+ erste Testserie
#19
Hallo an alle Nachtschwärmer und Photonenfänger,

nach einiger Zeit mit dem FSQ will ich nun nochmal ein bisschen was zu dem Gerät schreiben. Ich versuche hierbei so objektiv wie möglich zu sein, soweit das geht.
Leider muss ich vorab sagen, das ich für mich persönlich mehr negatives als positives berichten kann.

Erst mal was mir fotografisch gut gefällt.
Der Takahashi FSQ ist ein HighEnd Astrograph für Vollformat. Im fotografischen Bereich bietet er sehr gute Leistungen, wenn man es mit Zubehör schafft, die optische und die mechanische Ebene genau aufeinander auszurichten. Erst dann liefert er eine saubere Abbildung über das ganze Feld. Die Ausleuchtung ist mit 88mm bei F5 nicht zu toppen, Vignettierung, was ist das?

Nun was mir fotografisch nicht so gut gefällt.
Der FSQ ist sehr sehr kritisch beim Fokussieren. Ich habe es nicht geschafft eine saubere Abbildung in den Ecken zu bekommen, wenn ich auf die Feldmitte fokussiert habe. So musste also auf eine Ecke fokussiert werden. Daraus lässt sich auch schließen das dann max. Schärfe in der Bildmitte wieder abnimmt. Das liegt an der nicht 100% passenden Ausrichtung von optischer Achse zu mechanischer Achse. Damit habe ich mir einige Nächte um die Ohren geschlagen, ist aber nicht gerade leicht. Am Anfang geht es noch sehr leicht, aber je näher man dem Optimum kommt, umso schwerer wird es.
Zudem hat er einen extrem kleinen Fokusbereich von 50ym. Das bedeutet das er auch auf kleinste Temperaturänderungen (1°C - 3°C) sofort mit unsauberer Feldabbildung reagiert. Ich habe 20Minuten Einzelbilder gemacht und in dieser Zeit hat sich der Fokus bereits schon ordentlich verändert. Das war sehr schön mit einer Bahtinovmaske zu erkenne. Der mittlere Strich befand sich demnach schon weit ab der Mitte. Sprich es ist mir nicht möglich gewesen, ein 1200s Einzelbild mit maximaler Schärfe zu ergattern. Das Problem ist unter den FSQ´lern bekannt. Um die zu beheben ist eine Aktive Fokusregelung notwendig. Sprich ein elektrischer Motofokus, der während der Aufnahmen die Temperatur überwacht und ggf. nachstellt. Hierdurch entstehen nun wieder kosten die nicht unerheblich sind.

Nun zum visuellen Teil.

PRO:
Der FSQ bietet mit seinen gerade mal 530mm mit einem Übersichtsokular ein gigantisches Feld! Die Plejaden z.B. passen mit einem 20mm Explore 100° Okular mit viel viel Himmel außen herum ins Gesichtsfeld. Der Farbfehler hält sich bei kleinen Vergrößerungen und F5 in Grenzen und fällt nicht störend auf.

CONTRA:
Die Sternform sagt mir gar nicht zu. Mir erscheinen die Sterne wie kleine Kreuze die einen Halo haben. Ob man das nun als negativ gelten lassen kann für einen Astrographen weiß ich nicht. Das kenne ich von meinem alten TMB 115/805 ganz anders. Dieser hatte eine exzellente Sternabbildung.

Fazit:
Der FSQ kann eine sehr gute Fotografische Leistung erzielen. Dafür ist aber ein hoher Aufwand und zusätzliche Kosten notwendig! Out oft he Box draufschnallen und loslegen, ist hier nicht so einfach. Visuell konnte er mich nicht überzeugen, seine Hauptaufgabe liegt ja aber in der Fotografie.
Nach den vielen Probenächten mit der Kamera, habe ich gemerkt das ich doch auch gerne mal visuell schaue. Da hier aber immer das Bild von meinem TMB im Kopf ist werde ich wohl mit dem FSQ visuell nicht glücklich. Lassen wir uns überraschen was das neue Jahr so bringt. Grübel grübel……………

Grüsse
Christian
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RE: Takahashi FSQ106ED + Atik 383L+ erste Testserie - von Christian - 26.01.2012, 12:51



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