15.04.2018, 07:54
Hallo!
Gestern Abend hatte ich mich mit Prof. Remenyi mit seinen Studenten in meiner Sternwarte verabredet. Das Wetter sollte nicht super werden - aber mit 30% Schleierbewölkung bis 23 Uhr MESZ sollte etwas drin sein.
Pünktlich gegen 19:30 MESZ begann es zuzuiehen und bis meine Gäste gegen 20:30 MESZ eintrafen war es komplett zu. Glücklicherweise hatte ich schon Venus zuvor eingestellt und schon mal dokumentiert mit dem Smartphone, sodass tatsächlich etwas zu sehen war.
Erste, große Überraschung war allerdings die Sternwarte: Was? Keine Kuppel? Das Dach ist offen? Keine Sessel zum reinlegen und nach oben schauen? Ach so: das ist KEIN PLANETARIUM!!!
Dann folgte gleich die Beobachtung der Venus. Mit freiem Auge war nichts mehr zu sehen aber immerhin die Dreiviertel-Venus stand bunt aufgrund der Refraktion im Okular. Nach zehn Minuten war alles zu und nur ein Blick auf den Satelliten verhieß die nächste Wolkenlücke. Bis dahin war Gelegenheit Teleskope und ihre Technik zu erklären, auf die Montierung einzugehen und dass Vergrößerung nicht alles ist.
Gegen 21:00 MESZ gingen die Wolken wieder langsam weg und es wurde richtig klar!
Zunächst kam wieder Venus in den Fokus, die majestätisch leuchtend im Okular stand. Gleichzeitig wurde mein 10" Dobson aktiviert, da sie für die Sternwartengeräte langsam zu sehr im Westen und damit hinter der Wand verschwand. Unser Nachbarplanet wurde noch bis 22 MESZ weiter verfolgt und so die Erdrotation nicht nur im Dobson sondern auch augenscheinlich deutlich.
In der Dämmerung kamen zunächst die hellen Sterne dran: Betageuze, Prokyon, Pollux und dann der schöne Doppelstern Castor. Anhand dieser kam der Unterschied zwischen Planeten und Sternen auf, wie viele Planeten es im Universum mit Leben es geben könnte und was das vielleicht für die Theologie bedeutet - da spannte sich der Bogen bis zum Ende in unseren Gesprächen, weil Prof. Remenyi das Thema immer wieder aufbrachte als guter Seminarleiter.
Dann war es dunkel genug für die ersten Offenen Sternhaufen: M35 mit seinen vielen, vielen Sternen - und bevor sie im Westen verschwanden, die Plejaden. Dazu zählte dann auch der tief stehende Orionnebel. Er war zwar nur noch ein schwach leuchtendes Nebelchen um das Trapes, aber er gab dann Anlass über den Lebenszyklus der Sterne zu berichten: wie sie entstehen und dann auch wieder vergehen.
Fragen über Fragen wurden gestellt!
Ein Exkurs zu den hellsten Sternbilder schloß sich an: im Norden der Große und kleine Bär, Kassiopeia, Perseus, der unscheinbare Kepheus, weiter in den Westen zu Stier, Orion, Kleiner und Großer Hund (der sich schon in die Bäume verzogen hatte), hoch im Süden zum Löwen und weiter wieder zurück gen Osten zu Jungfrau, dem Bärenhüter, um wieder beim Ausgangspunkt zu landen.
Danach hangelten wir uns weiteren Offenen Sternhaufen entlang, bis es endlich "dunkel" wurde. Die Nacht war relativ hell und mit 5,5 mag wäre sicher noch "Luft" nach oben gewesen, aber diese war wenigstens sehr ruhig. Damit wagten wir den Sprung aus unserer Galaxis hin zu M81 und M82. Die schiere Entfernung von Millionen von Lichtjahren beeindruckte schon sehr. M82 bei 200x Vergrößerung stand länglich und mit vielen Einzelheiten erfahrbar im Okular. Einfach klasse!
Dann ein Schwenk an den Osthimmel: Bei der Beobachtung von M3 (ohne Vorwarnung) kam es zu einem unvermittelten "Wow, was ist denn das!", "Tausende von Sternen...".
Krönender Abschluss war dann M51: für mich war sogar die Spirale um die große Galaxie angedeutet und die Materiebrücke sichtbar. Das wollten nicht alle Beobachter(in) bestätigen, aber immerhin wurde der Lichthof um den größeren Nebel wahrgenommen.
Meinen Gästen wurde es dann langsam kalt und manche wurden auch müde, denn die warmen Sessel waren ja in meiner Sternwarte nicht vorhanden und das Stehen war nicht so entspannend wie erhofft ...
Kaum dass sie gegangen waren nach drei Stunden Beobachtung kamen auch schon dickere Cirren über den Himmel. P. Maximilian und ich beschlossen es gut sein zu lassen und die Sternwarte und den tollen Beobachtungsabend zu schließen.
Gestern Abend hatte ich mich mit Prof. Remenyi mit seinen Studenten in meiner Sternwarte verabredet. Das Wetter sollte nicht super werden - aber mit 30% Schleierbewölkung bis 23 Uhr MESZ sollte etwas drin sein.
Pünktlich gegen 19:30 MESZ begann es zuzuiehen und bis meine Gäste gegen 20:30 MESZ eintrafen war es komplett zu. Glücklicherweise hatte ich schon Venus zuvor eingestellt und schon mal dokumentiert mit dem Smartphone, sodass tatsächlich etwas zu sehen war.
Erste, große Überraschung war allerdings die Sternwarte: Was? Keine Kuppel? Das Dach ist offen? Keine Sessel zum reinlegen und nach oben schauen? Ach so: das ist KEIN PLANETARIUM!!!
Dann folgte gleich die Beobachtung der Venus. Mit freiem Auge war nichts mehr zu sehen aber immerhin die Dreiviertel-Venus stand bunt aufgrund der Refraktion im Okular. Nach zehn Minuten war alles zu und nur ein Blick auf den Satelliten verhieß die nächste Wolkenlücke. Bis dahin war Gelegenheit Teleskope und ihre Technik zu erklären, auf die Montierung einzugehen und dass Vergrößerung nicht alles ist.
Gegen 21:00 MESZ gingen die Wolken wieder langsam weg und es wurde richtig klar!
Zunächst kam wieder Venus in den Fokus, die majestätisch leuchtend im Okular stand. Gleichzeitig wurde mein 10" Dobson aktiviert, da sie für die Sternwartengeräte langsam zu sehr im Westen und damit hinter der Wand verschwand. Unser Nachbarplanet wurde noch bis 22 MESZ weiter verfolgt und so die Erdrotation nicht nur im Dobson sondern auch augenscheinlich deutlich.
In der Dämmerung kamen zunächst die hellen Sterne dran: Betageuze, Prokyon, Pollux und dann der schöne Doppelstern Castor. Anhand dieser kam der Unterschied zwischen Planeten und Sternen auf, wie viele Planeten es im Universum mit Leben es geben könnte und was das vielleicht für die Theologie bedeutet - da spannte sich der Bogen bis zum Ende in unseren Gesprächen, weil Prof. Remenyi das Thema immer wieder aufbrachte als guter Seminarleiter.
Dann war es dunkel genug für die ersten Offenen Sternhaufen: M35 mit seinen vielen, vielen Sternen - und bevor sie im Westen verschwanden, die Plejaden. Dazu zählte dann auch der tief stehende Orionnebel. Er war zwar nur noch ein schwach leuchtendes Nebelchen um das Trapes, aber er gab dann Anlass über den Lebenszyklus der Sterne zu berichten: wie sie entstehen und dann auch wieder vergehen.
Fragen über Fragen wurden gestellt!
Ein Exkurs zu den hellsten Sternbilder schloß sich an: im Norden der Große und kleine Bär, Kassiopeia, Perseus, der unscheinbare Kepheus, weiter in den Westen zu Stier, Orion, Kleiner und Großer Hund (der sich schon in die Bäume verzogen hatte), hoch im Süden zum Löwen und weiter wieder zurück gen Osten zu Jungfrau, dem Bärenhüter, um wieder beim Ausgangspunkt zu landen.
Danach hangelten wir uns weiteren Offenen Sternhaufen entlang, bis es endlich "dunkel" wurde. Die Nacht war relativ hell und mit 5,5 mag wäre sicher noch "Luft" nach oben gewesen, aber diese war wenigstens sehr ruhig. Damit wagten wir den Sprung aus unserer Galaxis hin zu M81 und M82. Die schiere Entfernung von Millionen von Lichtjahren beeindruckte schon sehr. M82 bei 200x Vergrößerung stand länglich und mit vielen Einzelheiten erfahrbar im Okular. Einfach klasse!
Dann ein Schwenk an den Osthimmel: Bei der Beobachtung von M3 (ohne Vorwarnung) kam es zu einem unvermittelten "Wow, was ist denn das!", "Tausende von Sternen...".
Krönender Abschluss war dann M51: für mich war sogar die Spirale um die große Galaxie angedeutet und die Materiebrücke sichtbar. Das wollten nicht alle Beobachter(in) bestätigen, aber immerhin wurde der Lichthof um den größeren Nebel wahrgenommen.
Meinen Gästen wurde es dann langsam kalt und manche wurden auch müde, denn die warmen Sessel waren ja in meiner Sternwarte nicht vorhanden und das Stehen war nicht so entspannend wie erhofft ...
Kaum dass sie gegangen waren nach drei Stunden Beobachtung kamen auch schon dickere Cirren über den Himmel. P. Maximilian und ich beschlossen es gut sein zu lassen und die Sternwarte und den tollen Beobachtungsabend zu schließen.