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Einzelsterne in M13
#6
Hallo Christoph,
war das nicht Alexander mit dem Knoten... Big Grin 

Ja, um das  Auflösungsvermögen nach Rayleigh = 138 / D zu verstehen,
habe ich mir die Beugungsscheibchen gezeichnet. Hier überlappen sich die Kernbilder zweier gleich heller Sterne , so dass die Auflösung diese Werte per Defintion erreicht. Wenn tatsächlich "Luft" zwischen den Sternen sein soll, ist die Auflösung entsprechend schlechter. Das muss man sich eben klar machen, wenn mit den Bogensekunden Werte genannt werden.

Bei dem Kriterium nach Dawes sind es gerade mal noch 5% Helligkeitsabfall, die für die Trennung ausreichen sollen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dawes-Krit...s_sqrt.png


Der Durchmesser des Beugungsbilder ist deswegen 2x so groß, wie das Auflösungsvermögen nach Rayleigh in Bezug auf Doppelsterne.

Angaben in Bogensekunden sind in der Regel auf eine Wellenlänge von 550nm bezogen. Der Durchmesser des Beugungsscheibchens ist jedoch proportional zur Wellenlänge.
Das fällt dann immer extrem auf, wenn eine rote und blaue Komponente ein Doppelsternpaar bilden. Der blaue Stern ist dann deutlich kleiner im Durchmesser.

Ab welcher Vergrößerung das Beugungsbild als Fläche gesehen werden kann, ist auch vom Auge des Betrachters abhängig. Es hilft dann eben nur probieren, gerade weil wie Du schreibst die nächtlichen Bedingungen selten perfekt sind. Jedoch besteht bei 180mm öfters die Chance, diese Öffnung voll nutzen zu können.
Bei meinem 400er Spiegel hatte ich das nur wenige Male in über 10Jahren. Dann konnte ich auch 750x noch sinnvoll nutzen. Für die höchste Grenzgröße jedoch, war das bestimmt zuviel.

Bei zwei engen blauen Sternen als Doppelstern sind bestimmt auch mehr als 240x an Deinem 180er sinnvoll, auch für die Grenzgröße. Deine Optik ist eben auch nicht vignettiert und optisch auf hohen Niveau.

Dagegen bei roten Sternen wären entsprechend 240x Vergrößerung schon viel zu hoch.

Bei der Betrachtung von kontrastreichen und flächigen Objekten kann noch die ansteigende Intensität des Beugungsbildes genutzt werden. Z.B. beim Mars.
Im Fall Doppelsterne als Sonderfall hilft das leider nicht.

Deswegen müssen wir bei solchen Vergrößerungsangaben immer den Anfwendungsfall berücksichtigen und pauschale Aussagen sind da nicht sinnvoll.

Besten Gruß
Ralf
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Christoph (13.06.2023), Philipp (13.06.2023)
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Christoph (13.06.2023), Philipp (13.06.2023)


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Einzelsterne in M13 - von Ralf - 11.06.2023, 11:00
RE: Einzelsterne in M13 - von Christoph - 11.06.2023, 15:10
RE: Einzelsterne in M13 - von Ralf - 11.06.2023, 18:48
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RE: Einzelsterne in M13 - von Andreas Paul - 12.06.2023, 21:43
RE: Einzelsterne in M13 - von Ralf - 12.06.2023, 22:04



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