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M57 - Der Blumen- ähhh Ringnebel mit der DSLR |
Geschrieben von: Siggi - 18.10.2012, 19:22 - Forum: Deep Sky
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Hallo Zusammen!
hiermit möchte ich mal meine Version vom M57 präsentieren. Bereits Ende März und im April diesen Jahres startete ich die Aufnahmen vom Ringnebel, im Nachgang zu den Galaxie-Aufnahmen, wenn diese den Meridian überschritten hatten. Naja, M57 stand zu dem Zeitpunkt noch nicht wirklich hoch, und das Seeing verhinderte trotz 1,4m Brennweite dem Ring viele Details zu entlocken. Etwas enttäuscht lies ich deshalb die RGB-Version dann den ganzen Sommer über links liegen, und startete im September einen neuen Versuch, allerdings mit anderer Zielsetzung. Ich stellte mir die Frage, ob man mit einer DSLR beide Schalen von M57 knacken kann? Dazu legte ich also nochmal über 13 Stunden H-alpha nach, aber so ganz vollständig konnte ich die äußere Schale dann doch nicht sichtbar machen. Aber vielleicht gehe ich das Vorhaben nächste Saison nochmal an ....
Aber hier jetzt erstmal das bisherige Ergebnis:
Die Aufnahmedaten, einen größeren Crop sowie das volle Gesichtfeld sind auf meiner Homepage zu finden.
CS,
Siggi
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Eine seltsame Nacht (17.10.2012) |
Geschrieben von: Winfried Berberich - 18.10.2012, 08:53 - Forum: Beobachtungsberichte
- Antworten (11)
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Eine seltsame Nacht
Die Nacht vom 17. auf den 18. Oktober war eigenartig:
Ab 20 Uhr klar und nahezu wolkenlos, die Milchstraße spannte ihr Band über den gesamten Himmel, ein wunderschöner Anblick.
Also raus in die Sternwarte, das Dach aufgeschoben, Motoren auf Start. Einen Plan hatte ich mir zuvor schon gemacht, einiges stand auf dem Programm. Doch irgendwie war es trotz Sichtbarkeit der Milchstraße nicht dunkel genug. Ein Blick auf den Hantelnebel zeigte ihn nur verwaschen und ohne die sonst sichtbare Hantelstruktur. Was war da los?
Ich ging raus und hinter die Sternwarte auf das freie Feld und mir offenbarte sich ein etwas ungewöhnlicher Anblick: Der Osten war extrem aufgehellt, jedoch nicht nur in Richtung Würzburg, sondern von Norden bis Südosten. Das gleiche, für mich völlig ungewohnte Bild im Südwesten: ebenso stark aufgehellt wie der Osten! – Völlig anders als sonst.
Leider hatte ich die Kamera im Atelier, - man sollte wohl immer eine dabei haben! Ich denke, das, was ich gesehen habe, war Lightglow, leuchtende Wolken sehr weit oben, denn man sah sie nicht mit bloßem Auge.
Also wieder zurück in die Sternwarte, - da kann man halt nichts machen. Das ganze zog sich etwa bis 23 Uhr hin, danach erst wurde es richtig dunkel und lohnenswert. Lohnenswert war es aber für mich trotzdem schon früher, hatte ich doch einige Wochen Nachholbedarf.
Gezeichnet hatte ich nicht, dafür etwas detailliertere Aufzeichnungen gemacht. Hier nun die beobachteten Objekte des Abends. Alle Beobachtungen unter folgenden Bedingungen:
Fst: 5,5 um 21 Uhr, 6,0 um 24 Uhr
Wolkenlos, angenehme 14 Grad
Geräte: Explore Scientific ED 127/952mm
Okulare: Ethos komplett und Astronomic 0-III Filter bei Bedarf
M27, Hantelnebel, erst unstrukturiert verwaschen, ab 23 Uhr klar und deutlich mit „Ohren“
M15, KH Peg., im 6mm aufgelöst, heller Kern, schwache Ausläufer, lohnend
M 2, KH Aquarius, im 6mm aufgelöst, schwach, mehrere schwache Sterne daneben
Ngc7009, Saturnnebel, im 6mm aber strukturlos, oval, kein scharfes Bild (21 Uhr), um 24 Uhr dann besser und auch scharf abgegrenzt. Im 0-III besser als ohne Filter
M72, KH, oberhalb 2 hellere Sterne, der KH diffus, zur Mitte hin heller, aber nicht auflösbar. Er ist immerhin über 60.000 LJ von uns entfernt und einer der weitesten KH unserer Galaxis
M13 und M92, na ja, wie immer, kennt jeder
M34, o.H., locker, hell im Zentrum, enthält als Sternmuster ein “Y” (13mm Ethos), im 6mm auch 4 Doppelsterne erkannt und benannt (WDS-Katalog)
M33, Gal., rund und diffus um 22 Uhr, klar und deutlich ab 00 Uhr mit 2 Spiralarmen. Sehr heller Kern, stark auslaufend, sehr groß
M76, PN, kleiner Hantelnebel, schwach, im O-III länglich bei 8mm, zu früh beobachtet, später leider nicht mehr
M77, Gal. Cetus, leider sehr tief durch die Bäume. Trotzdem groß als starke Aufhellung gesehen.
M74, Gal. Leider nur schwache Aufhellung gesehen, an der Sichtbarkeitsgrenze, recht tief
Neptun: gesehen, aber nicht sonderlich interessant, Farbe sehr schwach
Uranus: schon erheblich besser, gut und deutlich die Farbe, größeres Scheibchen
M52, o.H. Cas., klein und schwach, aber aufgelöst im 8mm. 13mm Ethos zeigt sogar mehr Sterne
ngc457, o.H. Cas., recht hell, 2 sehr helle Sterne am Rand (Vordergrundsterne ?), rho cas. Befindet sich im Haufen, lohnend auch im kleinen Gerät
ngc281, o.H. Cas. Mit Nebel. Am Ende einer Kette dann der Nebel, groß und rundlich mit Ausläufern. Beobachtet im 31mm Nagler und 13mm Ethos. Beide male mit 0-III Filter. Ohne Filter trotzdem, wenn auch nur schwach ist der Nebel zu sehen.
Ngc663, o.H. Cas. Reich, oval, dicht. Bei hoher Vergrößerung löst sich der nebelige Fleck im unteren Bereich des Haufens in Ministernchen auf (zuerst 13mm, dann 6mm und sogar 3,7mm)
Am Ende dann Jupiter.
Der war heute allerdings nicht so das wahre Galaobjekt. Etwas verwaschen und nicht ganz scharf zu bekommen. Der Himmel im Osten war immer noch waberig und aufgehellt. Trotzdem konnte ich den Jo-Durchgang mit Jo und dessen Schattenwurf verfolgen. Der Schatten lag genau auf dem oberen Band. Ein trotz unscharfem Bild lohnender Anblick. Beobachtet wurde hier mit dem 3,7mm Ethos sowie mit dem Bino und 2x 10mm Hyperions + 2,6x Glaswegkorrektor. – Endlich kann ich das Bino richtig einsetzen. Der APM 3“ R&P Auszug funktioniert hervorragend, die Rotationsmöglichkeit sorgt für stressfreies Beobachten.
Gegen 1 Uhr schloß ich die Sternwarte zu, beließ aber die Geräte und Anschlüsse, da ich um 3 Uhr noch einmal einen Blick zu Orion wagen wollte. – Doch ich schlief selig ein und wachte erst um 6 Uhr wieder auf. – Zu spät. Dafür genoß ich den Anblick einer gleißenden Venus, die majestätisch am Südosthimmel mit sich selbst um die Wette strahlte.
Beste Grüße
Winfried
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BB vom 11.10. endlich frei |
Geschrieben von: VitaminX - 13.10.2012, 20:35 - Forum: Beobachtungsberichte
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Moin moin,
ohja, der Freitag war frei von Arbeit und der Donnerstag Abend frei von Wolken. Mein Vater lieh mir seine Canon 600D und ich hatte keine Ahnung wie das mit dem Fotografieren geht.
Egal. Nach dem Aufbau, der mit einem -8 Iridium-Flare begann, klapperte ich mit dem Fernglas den Himmel ab - das Seeing war dank des Mondes (oder besser seines nicht vorhanden seins) sehr gut.
Die Kamera durfte als erstes durchs Teleskop schauen, auf M57 gehalten und einfach mal 20 sec laufen lassen. Ich hatte ja keine Ahnung was dabei rumkommt, als das Display dann einen grünen Kreis offenbarte war ich ganz hin und weg. Ging ich doch davon aus, dass erst nach vielen Aufnahmen und einem langen Stacking-Prozess was sichtbar wird. Wow - wie man doch überrascht wird, wenn man keine Ahnung hat.
Da ich mich ja noch voll in der Testphase befand wurde dann erstmal alles durchprobiert, IOS rauf und runter, Belichtungszeit lang und kurz.
Ab 15 Sekunden wurden aus den Sternen Eier - das dürfte auf die ungenaue Einstellung des Teleskops zurückzuführen sein, aber für die ersten Tests sollte das egal sein.
Später ging es dann zu M31 - auch hier hätte ich auf einer Einzelaufnahme nicht so viel erwartet.
Ein Sternhaufen sollte für den ersten Test nicht fehlen und es fand sich schnell der Doppelsternhaufen h und Chi (NGC869 & NGC884).
Dann ging es zum Aufwärmen und Begutachten der Bilder ins warme.
Die zweite Schicht war dann weniger gut, bereits nach einer halben Stunde war mir so kalt, (wir hatten hier in Delmenhorst nur um die 5 Grad), dass ich nach visuellem trennen des Doppelsterns Alamak, dem Kleiderbügel und Jupiter nur noch zusammen packen wollte.
Es hat sich in jedem Fall gelohnt, auch wenn meine visuell-Beobachtungs-Liste deutlich länger war.
Hier mal je eine Einzelaufnahme vom M31 und M57 bei 30sec und ISO 1600.
Als nächstes kommt der Versuch die Bilder zu stacken, ein erster Schnelllauf mit DeepSkyStacker war einfach mal nix, außer das der Himmel schön grau/weiß wurde. Aber ich habe auch nur (jetzt verwende ich mal vorsichtig Fachwörter) RGB-Aufnahmen und keine lights oder darkframes geschossen. Und natürlich alles von der Kamera als jpg und nicht als RAW-Files.
Es gibt noch viel zu lernen - aber ich freue mich drauf.
Viele Grüße von Rafael der astrofotografisch Blut geleckt hat
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Dualbeobachtung ED gegen MN |
Geschrieben von: Winfried Berberich - 11.10.2012, 10:57 - Forum: Beobachtungsberichte
- Antworten (3)
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Hallo,
Der neue Auszug ist ja nun am Explore Scientific APO 127/950 montiert und gestern saßen die beiden großen Rohre (auch der MN68) gemeinsam auf der Montierung.
Und was muß ich (mal wieder) feststellen? Am Jupiter ist der MN einfach nur Spitze, er übertrumpft den ED genauso wie den Takahashi. Spiegel ist also nicht gleich Spiegel, die Mini-obstruktion von 13% macht`s eben!
Lange werden die beiden aber nicht auf der NEQ-6 sitzen, die Montierung stößt hier an ihre Grenzen. Aufpacken musste ich alles, was ich an Gegengewichten habe, insgesamt 25 kg, erst dann waren die beiden im Gleichgewicht. Leicht gewackelt hat es trotzdem, aber es ging gerade noch. Zudem bin ich ja ein rein visueller Beobachter.
Beobachtet habe ich zuerst ngc7131, die große Galaxie neben Stephan`s Quintett, letzteres aber nicht gesehen. Klar und deutlich, leicht strukturiert mit einem "Schwanz" auf der östlichen Seite. Jedenfalls schien mir die Galaxie an dieser Seite etwas gebogen und auslaufend. Schade, ich kenne keine Fotos von ihr.
M15 war herrlich, gerade im MN, bei Kugelsternhaufen und offenen Haufen spielt er seine Stärken aus.
M72, M73 kamen danach, dann hielt ich auf Neptun und Uranus. Auch hier war der MN aufgrund seiner besseren Vergrößerungsmöglichkeit leicht im Vorteil. Anfangs schwer zu erkennen, im Übersichtsokular sehen die beiden Gasplaneten sternenhaft aus. Erst in Vergrößerungen ab 100x offenbaren sie sich durch ihre Eigenfarbe. Bei Neptun lag ich doch glatt 2x daneben, bevor ich den "richtigen" zentrierte.
Danach hoch über M2 zu M27 und M57. Speziell M27 macht in beiden Geräten große Freude. Auch hier empfand ich den Anblick im Maksutow-Newton etwas deutlicher, obohl abzüglich der Obstruktion beide Geräte etwa gleich liegen.
Danach noch, wie üblich, Epsylon Lyra und Albireo, bevor ich nun endgültig auf Jupiter hielt.
Die Nacht war sehr transparent, Jupiter eine Augenweide, sowohl im MN als auch im ED. Bis 250x kein Problem im ED, weiter geht`s eh nicht, im Maksutow-Newton waren gestern Nacht sogar 324x drin, ohne jegliche Verluste. Lupiter stand knackscharf da, leider konnte ich den Durchgang Jo`s aber nicht mehr sehen, habe zu früh Schluß gemacht, da zu müde.
Der eigentliche Grund meiner gestrigen Beobachtungsnacht war ja das Austesten des neuen Okularauszugs. Wie in der anderen Abteilung bereits geschrieben, ist dieser OAZ fast einem erheblich teuerem FT ebenbürtig. Was einfach nur gut ist ist die Rotationsmöglichkeit, sie erleichtert das Beobachten erheblich, man braucht keine Angst mehr zu haben, daß der Zenitspiegel herausrutscht, man dreht einfach feinfühlich den kompletten Auszug. Ich denke, an diesem APM-3" Auszug werde ich noch lange Freude haben.
Beste Grüße
Winfried
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...stell schon mal den APO kalt... |
Geschrieben von: Uwe - 11.10.2012, 07:16 - Forum: Beobachtungsberichte
- Antworten (11)
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BB vom 10.10.2012
Guten Morgen,
gestern abend hatte ich noch einen Termin und da ich wusste, dass der Himmel klar bleiben sollte, verabschiedete ich mich zu Hause mit: " , stell schon mal den APO kalt!"
Es ist ein Glück, wenn Frauen das Hobby des Mannes unterstützen!!
Gegen 22.30 Uhr baute ich dann meine Gerätschaft draußen auf. Der TMB hatte wie gewünscht schon Betriebstemperatur und ich konnte meinen Himmelsspaziergang starten.
Die Durchsicht war sehr gut (M33 indirekt erkennbar). Nach einigen Aufwärmobjekten galt mein Hauptaugenmerk natürlich Jupiter, den ich bisher nur leidlich im Okular zu Gesicht bekam. Die Luftruhe war dann gegen 0.00 Uhr, als Jupiter hinter dem Haus hervorkam, ordentlich und verbesserte sich mit zunehmender Höhe minütlich.
Über eineinhalb Stunden beobachtete ich gebannt den Gasriesen im 6mm Ortho, im 4mm UWAN und konnte mit dem 3,5er Nagler (DANKE AN RALF ) letztendlch faszinierende Feinheiten bei einer Maximalvergrößerung von ca. 230x herauskitzeln. Auch wenn das Bild ab 4mm nicht mehr diese Knackschärfe erreichte, empfand ich trotzdem mit dem größeren Planetenscheibchen einen Gewinn am Planetendetail.
Io war schon einige Zeit vor dem Austritt als helles Scheibchen vor dem Planeten zu erkennen und "löste" sich dann gemächlich von seinem Planeten. Immer wieder ein tolles Schauspiel.
Wieder war die Luftfeuchtigkeit sehr hoch und die Kälte kroch langsam aber sicher unter die Klamotten. Ja, es wird langsam Winter!
Orion zog im Osten auf. Die Plejaden und der Stier standen in gewohnt prächtigem Anblick am Himmel und ab und an raste auch eine Sternschnuppe durch die klare Nacht. Das sind die Momente, die ich am Hobby genieße...
Den Blick ins Okular, aber auch einfach zwischendurch freiäugig die Unendlichkeit betrachten.
Gegen 1.30 Uhr beendete ich glücklich meine erste absolut zufriedenstellende Jupiter-Beobachtung.
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